Dienstag, 9. Dezember 2008
Der beste Geburtstag
Morgens musste ich früh aufstehen, das war das einzige, was nicht super war an diesem Tag.
Habe mich dann gleich auf den Weg gemacht zum Kayakkurs. 3 Stunden lang paddeln in herrlichstem Wetter. Wann hatte ich schon mal jemals an meinem Geburtstag 29 Grad!!?
Wir haben im Fluss sogar einen Delphin gesehen. Der tauchte plötzlich 2 Meter neben meinem Kayak auf! Ich habe mich vielleicht erschrocken. Kurz aufgetaucht und schwups war er auch wieder weg. Es war trotzdem besser als beim Whale Watching, denn aus unmittelbarer Nähe habe ich noch nie einen Delphin gesehen.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Delphine sich auch in Flüssen aufhalten… naja vielleicht hatte er sich ja auch nur verschwommen.




Nach dem Kurs habe ich mich mit meiner Freundin Jeanette am Floreat Beach getroffen. Wir haben dann etwas in der Sonne gebraten. (Mit Sonnenschutzfaktor 30 eingecremt natürlich, denn hier in West Australien ist das weltweit größte Ozonloch)



Falls ihr jetzt denkt: wow, das sieht ja toll aus, wie im Paradies. Ja, richtig. So sieht das hier tatsächlich aus! Und immer wenn ich am Strand bin will ich so absolut gar nicht nach Deutschland zurück. Aber das kann mir wirklich niemand übel nehmen.


Später sind wir dann in den Schatten aufs Gras abgewandert.


…aber ich habe mir trotzdem nen Sonnenbrand geholt. Den musste ich einfach ablichten! Ich habe einen SONNENBRAND. An meinem Geburtstag. Im DEZEMBER. hahahaha Das ist schon echt unglaublich.



Aikido
Letzte Woche war ein Wochenendlehrgang mit Toni Smibert. Er ist der Präsi des Aikikai Australia und bisher mit Abstand der beste Aikidoka, der mir hier begegnet ist. Hinzu kommt noch, dass er total nett und normal ist. Er ist Wasserfarbenkünstler von Beruf und seine Bilder sind auch echt genial, so weit ich das als Laie begutachten kann.
Jedenfalls gab es nach dem Lehrgang wieder ein Gruppenfoto. Das brave war mir zu langweilig, deshalb stelle ich nur das „silly one“ rein.


Ich habe nun auch meinen australischen Aikidopass bekommen. Inklusive Mitgliedskarte. So sieht der aus

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Sonntag, 30. November 2008
MOvember
Jetzt ist schon bald Dezember, deshalb muss ich noch schnell einen Beitrag schreiben, bevor der Movember vorbei ist...
Nein, das war kein Tippfehler. Hier heißt der Monat November jetzt schon seit einiger Zeit MOvember, wobei MO im Aussie Slang fuer Schnurrbart (engl.:“moustache“) steht. Was also tut Mann im MOvember? Mann läßt sich einen Schnäuzer wachsen. Das ganze ist ein Wohltaetigkeitsevent, waehrend des gesamten Monats November, das auf Gesundheitsprobleme von Maennern hinweisen soll (Prostata Krebs, Depressionen etc., denn Maenner haben wohl statistisch gesehen eine 5 Jahre kuerzere Lebenserwartung als Frauen).
Diese „Mo Bros“ registrieren sich vor Beginn des Bartwachstum mit einem Foto online bei Mospace (http://au.movember.com/mospace/search) und posten dann spaeter Fotos von ihren Schnurrbartzuechtungsversuchen oder buschigen „that’s how the real man does it-Schnäuzern“.
So einen MO hat auch Ertan vom Aikido. Auf die Frage hin, ob er den Schnauzer behalten will (weil er ihm einfach total gut steht) meinte er nur „entweder der Mo bleibt oder meine Frau“ (er wird ihn also abrasieren)


Wer die Sache an sich oder einen speziellen MO unterstuetzen will, kann auf Mospace eine Spende machen, die der Organisation gegen Prostatakrebs etc. zu Gute kommt.
Passend zum Thema gibt’s auf der Seite auch jede Menge Werbung fuer den Rasierer der Firma „Schick“. Ich habe die zum ersten Mal in Japan gesehen, aber das scheint ja doch eine internationale Marke zu sein.
Wer dieses Produkt benutzt ist dann wohl einfach nur „Xtreme Schick“ haha


Ich finde das ist echt eine prima Sache, die man in Deutschland doch auch einfuehren koennte! Erstens tut man was Gutes und zum anderen ist es einfach ein guter Lacher, wenn die sonst glatt rasierten mit Schnurrbart auftauchen! Manche sehen total bescheuert aus, anderen fehlt dann nur noch Goldkettchen und Adiletten (ihr wisst was ich meine...) und wieder anderen steht es ganz gut.
Hier die verschiedenen Styles


Puschellenkrad
Jetzt bin auch ich stolzer Besitzer eines Puschels für mein Lenkrad. Ich habe das bisher immer als Oma&Opa-mäßig empfunden, so wie Puschel-WC-Sitze oder umhäkelte Klorollen. Aber seit ich mir nun schon ein paar mal ordentlich die Pfoten verbrannt habe, als ich ins sonnenaufgeheizte Auto gestiegen bin und losfahren wollte, habe ich mich nun doch für den Puschel entschieden. Hoffe der frisst nicht zu viel oder verlangt ein Trimming beim Hundefrisör…
vorher:


nachher:



Aikido:
Letztens hat hier einer beim Training den 3. Kyu gemacht, weil er nicht am naechsten Lehrgang teilnehmen kann. Hugh (unser "Chef,", 6. Dan) hat ihn daraufhin am Ende des Trainings aufgerufen, so wie das ja in Deutschland auch schon mal vorkommt. Was in Deutschland allerdings nicht vorkommt ist, dass die zwei hoechstgraduiertesten im Training (zumindest vermute ich das) vorne neben dem Pruefer sitzen. Also wurde ein 2. Dan und ich (!!???) nach vorne beordert. (Da hier nicht so viele Leute auf der Matte sind, bin ich immer schon mal schnell die hoechst graduierte) Ich wusste ueberhaupt nicht was das soll, oder was ich da zu suchen hatte. Ich weiss ja noch nicht einmal, worauf bei den Pruefungen hier Wert gelegt wird. Also sass ich da, voellig verwirrt und habe eben genau geguckt und mir gemerkt, was der Knabe nach Aikikai Deutschland Verhaeltnissen vielleicht nicht so gut gemacht hat. Zu diesem Zeitpunkt ging ich davon aus, dass ich am Ende der Pruefung a la Fukushidoin meine Meinung dazu sagen muss. In dieser Annahme wurde ich noch dadurch bestaerkt, dass ich dazu aufgefordert wurde mehrere Techniken anzusagen. Hugh hatte einen Zettel dabei, wo alle Techniken incl. Angriffsform drauf standen. So konnte man das dann abarbeiten, denn sonst haette ich ja nicht mal gewusst, was ich da abfragen soll *hahaha* und "bewegen Sie" haette er sicher nicht verstanden und "Move!" oder so waere wohl auch nicht so gut angekommen, obwohl ich hier als non-native-speaker ja auch mit so einem charismatischen Akzent wie Meister Asai in Deutschland spielen koennte. *lach* Aber wie gesagt, ich war einfach nur verwirrt und sass mit Fragezeichen in den Augen vorne neben Hugh. Die ganze Aufregung war dann voellig umsonst, denn am Ende der Pruefung sagte Hugh nur, dass der Knabe jetzt den 3. Kyu habe, fertig. Alle hinsetzen, das wars. Fragt mich nicht, warum ich da sitzen musste. Vielleicht zur Deko *PuderdieNase* Naja, ist doch immer wieder erfrischend, wenn man im Ausland was neues erlebt. So habe ich was zu erzaehlen und ihr was zu lesen; ist doch ein guter Deal ;-)

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Freitag, 14. November 2008
Whale Watching
Letztes Wochenende stand Whale Watching auf dem Programm. Also frueh am Morgen raus, einmal quer durch die Stadt zum Abfahrtspunkt “Hillary’s Boat Harbour” und ab aufs Schiffchen mit Liv und Peter (Liv und ich arbeiten bei DHL zusammen).

Zuerst sind wir ziemlich weit aufs Meer rausgefahren


Als dann die Wale in die Naehe kamen, sah es auf dem Boot so aus. Typisch Touri halt.


Peter ist ziemlich bald Seekrank geworden und hatte deshalb nicht allzuviel von den Walen und Delphinen, die wir gesehen haben…naja, deren Ruecken…aber “ein schoener Ruecken kann auch entzuecken” :-)
Hier ein paar Delphinruecken...


Wir haben eine Buckelwalmama mit ihrem Babylein gesehen. Naja, so ein Walbaby ist ja nicht wirklich winzig. Es saeuft wohl ca. 600 Liter Milch (38% Fettgehalt!) pro Tag und legt sodann taeglich ca. 50kg an Gewicht zu!


Seit 1966 steht der Buckelwal uebrigens unter Artenschutz.

Solche beeindruckenden Foto konnten wir leider nicht schiessen, aber so sehen sie aus, die Buckelwale.

Quelle: http://www.lateinamerika.de/?page=/Laender/mexiko-baja-california.php


Quelle: www.taucher.net/redaktion/55/Wale_brauchen_keine Handys


Zwischendurch haben wir auf dem Boot ein paar Bildchen gemacht. Die Bootsfahrt war wirklich klasse! Ich liebe das Meer!


Liv und ich

Fuer alle die wissen worum es geht, habe ich auf waehrend der Tour eine Dose 7up getrunken. Koestlich! ;-)
Fuer alle die nicht wissen worum es geht: Auf meiner Aikidojacke steht mein Name auf Japanisch. Die Schriftzeichen wurden auf Aikidolehrgaengen von einigen Leuten wahlweise als „7up“ oder „Jupp“ gelesen.


Das ist Hillarys Boat Harbour. Der Start- und Endpunkt der Wahle Watching Tour.


IKEA
Nach dem Whale Watching war ich bei IKEA, weil das auf dem nach Hauseweg lag. Ich weiss jetzt nicht ob ich das gut oder schlecht finde, jedenfalls ist IKEA hier genauso wie in Deutschland oder Holland. Die Produkte sind identisch, so weit ich das beurteilen kann und der Aufbau der Ausstellungsflaeche ist auch gleich. Nur fuer den legendaeren IKEA-Hotdog gibt es weder Roestzwiebeln, noch Gurkenscheiben, was schon ein Skandal ist.


Hier auch ein Bild von meinem Katerlein.


Der ist mir hier quasi zugelaufen. Er kam eines Tages in unserem Garten vorbei und sah einfach nur erbaermlich aus. Also habe ich ihm etwas zu fressen gegeben und zwar “Tuna in Springwater”, weil ich natuerlich kein Katzenfutter am Start hatte. Das hat er dann begeistert verschlungen und kommt seitdem taeglich zum Fruehstueck und Abendessen ans Haus. Einen Namen habe ich bisher noch nicht gefunden. Vorschlaege koennt ihr mir gerne mailen. Meine Mitbewohnerin sagt bzw. quietscht immer “Hellooo little Puss”, wenn er zu Besuch kommt. Das finde ich auch echt witzig, aber “Puss” ist wohl doch nicht der richtige Name fuer einen Kater hahaha

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Montag, 3. November 2008
Känguruhfleisch & Roadtrip to Albany
Meine Bekannte hat mich vor zwei Woche ins teuerste Restaurant von Perth mitgenommen (Frasers), als sie mit einer japanischen Reisegruppe dort essen gegangen ist. Das war toll, da ich eingeladen wurde und auch noch Japanisch sprechen konnte. (Man kommt ja hier damit total aus der Uebung) Jedenfalls war einer der 6 Gaenge Kaenguruhfleisch aufgerollte mit Gemuese in der Mitte. Ich habe das natuerlich probiert, aber es schmeckt mir ueberhaupt nicht. Es riecht und schmeckt total intensiv und war gar nicht mein Ding. Hier gibt es ja die Kaenguruh- statt Rindfleischbefuerworter. Angeblich produzieren Kaenguruhs deutlich weniger Methan, als Kuehe und das Fleisch ist sehr fettarm und folglich besser fuer Verdauung und Gesundheit im Allgemeinen. Trotzdem igitt, dann lieber Vegetarier.

Letztes Wochenende waren wir mit den Aikidoleuten in Albany. Das war so ne Art Mini-Lehrgang. (5 Stunden Training am Samstag und 2 am Sonntag). Freitag Abend nach der Arbeit ging es los im Toyota Landcruiser.



Da das eine ziemlich grosse Karre ist, hatte ich auch nicht mehr so viel Angst vor einem eventuellen “Road Kills”. In der Morgen- und Abenddaemmerung huepfen naemlich im Bush die Kaenguruhs rum, die sich wohl von den Autoscheinwerfern angezogen fuehlen. Da passieren dauernd Unfaelle, die meist fuer die Kaenguruhs toetlich enden (daher der Name “Road Kill”), aber auch fuer die Autofahrer nicht ungefaehrlich sind. So ein Roo (australischer Slang fuer Kaenguruh) kann einen ziemlichen Schaden anrichten, wenn es einem auf die Motorhaube geschleudert wird oder gar durch die Windschutzscheibe gesegelt kommt.



In Albany angekommen, haben wir bei Austen (einem Aikidoka aus Albany) in seinem coolen Haus uebernachtet.


unser Schlafgemach


Austen selbst ist zwar Atheist, mag aber die Architektur von Kirchen so gerne, dass er sich beim Bau seines Hauses davon hat inspirieren lassen. Zuerst fand ich das etwas merkwuerdig, aber von innen ist es echt schoen und das Grundstueck an sich ist einfach genial!

Hier der Ausblick, den man beim Zaehneputzen hat…


Nach dem Morgentraining haben wir uns dann ein bisschen in der Umgebung von Albany umgeguckt und sind zu einem Aussichtspunkt gefahren…




…haben uns die Kueste angeguckt…




…haben ein braves Gruppenbild mit Selbsausloeser gemacht…

v.l.n.r.: Debbie, Andrew, Lauren, Julia

…und ein paar Posen




Anschliessend sind wir noch kurz zum Strand gefahren




Nach dem letzten Training am Sonntag gabs ein Aikido-Gruppenbild:

vorne: Debbie (Perth), Anneliese (Albany), Kim (Albany); hinten: Lauren (Perth), Hugh (Perth, unser Chef so zusagen mit dem 6.Dan), Julia, Andrew (Perth), Austen (Albany)

and a silly one


Auf der Rueckfahrt gab es noch ein paar schoene Ausblicke zu geniessen.


Ich war ziemlich ueberrascht wie gruen doch alles ist zwischen Perth und Albany. Ich hatte mir den “Bush” doch ehr wuestenmaessig vorgestellt, aber diese Fahrt war fast so wie durch die Eifel fahren. Ueberall Baeume am Strassenrand, Felder usw. Ich denke wuestenmaessig wird es wohl erst, wenn man richtig ins Landesinnere faehrt.

Ein paar Fakten ueber Albany:
Albany ist mit 30.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Western Australia. Sie liegt an der Großen Australischen Bucht, 408 km von suedlich von Perth und verfügt über den größten Naturhafen der Welt.
Im Jahre 1826 wurde dort die erste Strafkolonie Westaustraliens gegründet. Im Folgejahr wurde die britische Flagge gehisst und die Stadt wurde "Fredericks Town" benannt, zu Ehren von Frederick, Duke of York and Albany. Die Stadt wurde ein militärischer Vorposten für New South Wales und ab ca. 1830 hatte sich der Name Albany eingebürgert.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Albany zum Walfang-Zentrum der Welt. Es wurde die "Cheynes Beach Whaling Company" gegründet und wurde schnell zur führenden Industrie in Albany. Pro Saison wurden ca. 850 Wale erlegt. Im späten 20. Jahrhundert wurden sich die Menschen zunehmend der Sinnlosigkeit der Waljagd bewusst. Schließlich wurde der Walfang im "Southern Ocean" bei Albany verboten und die Walindustrie schloss im Jahre 1978 ihre Fabriken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Albany_(Australien)
Im 1. Weltkrieg war Albany der Startpunkt fuer die australischen Streitkraefte auf dem Weg nach Aegypten und Gallipoli. (Lonely Planet “Perth & Western Australia)

Aikido:
Um hier trainieren zu duerfen musste ich Mitglied im Aikikai Australien werden. Das ist ja auch soweit kein Problem. Die Mitgliedschaft kostet 100 AusDollar/Jahr, also so ca. 60 Euro. Zu diesem Betrag kommen aber nochmal 100 AusDollar dazu. Warum? Hier die Geschichte:
Sugano Sensei ist der japanische Meister, der vom Honbu Dojo hierher geschickt wurde um Aikido zu verbreiten. Ich weiss nicht genau wie lange er hier gelebt hat, aber inzwischen lebt er in New York und ist auch nicht mehr der Juengste. Irgendwann als er in Australien war um einen Lehrgang zu geben hat sich dann herausgestellt, dass (Zitat einer seiner hoechsten Schueler) "Sugano Sensei immer so selbstlos war, dass er nie Geld zurueckgelegt hat, sondern immer zuerst an andere gedacht hat. Deshalb hat er keinerlei Rentenvorsorge getroffen." Also sahen die australischen Aikikai-Mitglieder Handlungsbedarf und haben jetzt einen Fund fuer ihn eingerichtet, damit Sugano Sensei eine Rentenabsicherung hat. ... !?!
Also ich will ja nichts sagen, aber das ist doch schon krass, oder? Also der Gute muss doch irgendwann mal in seinem Leben mitbekommen haben, dass man als Selbstaendiger (oder auch als Angestellter) gewisse Vorkehrungen fuer die Zukunft treffen muss, wenn nicht im Alter vor dem Nichts stehen will. Er hat doch auch ueber sein Dojo und die Lehrgaenge die er gibt ein regelmaessiges Einkommen. Was hat er denn damit gemacht? Verschenkt (denn er hat ja immer zuerst an andere gedacht)? Oder waren seine Lehrgaenge vielleicht kostenlos, aus reiner Selbstlosigkeit? Also es tut mir leid, aber dafuer fehlt mir echt das Verstaendnis. Ich nenne das nicht selbstlos, sondern dumm. Und dafuer muessen jetzt alle Mitglieder des Aikikai Australien bezahlen. Naja, wer weiss, vielleicht kenne ich auch nicht die ganze Geschichte, aber mir kommt das Ganze schon etwas merkwuerdig vor.
Ansonsten muss ich hier auch immer wieder Training geben. Ich bin immer noch in der Gewoehnungsphase und finde das eigentlich nicht so toll. Ich fuehle mich nicht als Lehrer und als Aikidolehrer schon mal gar nicht. Aber hier sind eben einfach nicht so viele Leute im „normalen Training“. Hier in Perth sind wir meist so 6-8 und da bin ich mit dem 3. Dan schon mal schnell die hoechst graduierte und werde gebeten das Training zu geben. Naja, da muss ich wohl durch und wer weiss, vielleicht macht es mir ja irgendwann sogar Spass das Training zu geben.

Also dann, macht es gut und bis bald!
Liebe Gruesse,
Julia

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Samstag, 20. September 2008
Fotos meiner neuen Bleibe
Nachdem es beim letzten Bericht keine Fotos gab, reiche ich die hiermit nach.

Meine neue Bleibe. Hier der Hauseingang


Unser lila Briefkasten


Das Haus von innen
Das hier ist das Wohnzimmer.





Der Essbereich


Die Küche


Das ist der Blick vom Haus unserer Nachbarn zu unserem Haus. (Man sieht mein Auto vor unserem Haus im Hintergrund stehen). Ich finde das sieht total super aus, mit so ner riesen-Palme im Vorgarten!



Noch ein paar Bilder aus der Nachbarschaft. Diese Pflanze heißt „Birds of Paradise“, weil die Blüten eben aussehen wie Paradiesvögel.



Kleines Ratespiel: Was ist das?


Antwort: ein Vorgarten. (Man sieht, dass ich nach wie vor von Flora und Fauna begeistert bin. Hoffe, dass ich bald mal ein paar Papageien ablichten kann)



Kleiner Ausflug nach Fremantle. Das ist eine kleine Stadt südlich von Perth.






Das Mädel ist eine neue Bekanntschaft, Jeanette. Sie ist als Aupair hier und wir unternehmen immer schon mal etwas zusammen.

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Donnerstag, 11. September 2008
Anekdöötschen und Verwunderlichkeiten
Nachdem sich Job und Auto gefunden haben stand noch die Wohnungssuche auf dem Programm. Das ist nun auch endlich abgeschlossen. Ich habe so viele dreckige Häuser und winzigste Zimmer, teilweise Dunkelkammern gesehen, dass ich schon kurz davor war mir eine eigene Wohnung zu mieten (Also nicht nur ein WG Zimmer). Das hätte allerdings zur Folge gehabt, dass ein großer Batzen Geld nur für Miete drauf geht und das wollte ich ja gerade vermeiden. Jedenfalls habe ich mir dann noch ein Zimmer angeguckt und das hat mir dann auch gefallen. Das Mädel, mit dem ich das Haus nun teile ist super nett und ich hoffe, dass wir gut miteinander klar kommen. (Fotos folgen demnächst)


Hier noch ein paar Anekdöötschen und Verwunderlichkeiten:

Hier waren am Wochenende Wahlen und was ich dabei erstaunlich fand: Wählen ist hier Pflicht. Wer nicht wählen geht muss 25$ Strafgebühren bezahlen. Das ist auf jeden Fall eine gute Methode, um die Wahlbeteiligung in die Höhe zu treiben.

Steckdosen sehen überall auf der Welt anders aus und die Stromspannung ist von Land zu Land unterschiedlich. Soviel wusste ich ja, aber dass es Steckdosen mit Anschaltknopf gibt, wusste ich nicht. Einfach nur den Stecker einstöpseln reicht also nicht. Damit Strom fließt, muss die Steckdose noch eingeschaltet werden.

Wer verkauft in Kneipen und Discos Rosen?
a. indische Männer
b. asiatische Männer
c. asiatische Frauen
Die Richtige Antwort ist c, asiatische Frauen. Lustig, oder? Wo doch in Deutschland „der Rosenmann“ ein Synonym für indische Männer ist. *lol*

Auf den Armaturenbrettern der Autos liegen hier Teppiche. Graue, schwarze oder andere Farben, jeweils in der Form genau auf das Automodell zugeschnitten (die Belüftungsklappen sind dann entsprechend freigelegt und die Teppichkontur ist an die des Armaturenbrettes angepasst). Im ersten Moment dachte ich, dass ist ein Modetrend oder so was, aber es geht tatsächlich darum das Plastik des Armaturenbretts vor der Hitze zu schützen. Die Temperaturen und die ständige Sonneneinstrahlung erfordern wirklich andere Maßnahmen als man das aus grau-Deutschland gewöhnt ist.


Aikido:
Also die Aussprache der Australier ist ja schon schwer zu verstehen, wenn sie Englisch reden, aber die japanischen Wörter bzw. Aikido-Fachtermini…ne, das geht mal gar nicht! Meister Asai kann sich wirklich nicht über „Susi-S-Sankyo“ beschweren, denn hier habe ich es mit „Tänkähn“ oder „Schihonähgii“ zu tun *lach*. Manchmal weiß ich gar nicht, was die von mir wollen, wenn eine Technik angesagt wird. Eine Frau fragte ich mich letztens „When did you do your sän dähn?“ … !!?? Ahhh, san dan (=3.Dan)! Das musste erst mal kapieren *lach*.
Mal abgesehen von der kryptsichen Aussprache sind die Aikidoka aber wirklich nett. Im Training sind zwar meist nur so 3-8 Leutchen, aber es gibt einige, mit denen man action (äktschen) machen kann und dadurch, dass auf der Matte nicht gesprochen wird, ist das Training an sich auch ziemlich intensiv. Ich finde es außerdem ziemlich klasse, dass wir soviel Stock und Schwert machen. Das ist alles neu für mich und wirklich interessant.
Ich werde wohl nächstes Jahr zum Sommerlehrgang - im Januar!- nach Melbourne fliegen. Das kostet zwar ne Stange Geld, aber es ist doch eine gute Gelegenheit auch mal etwas rum zu kommen und diesen uminösen Sugano Sensei mal live zu erleben. Werde dann sicher noch ein paar Tage dran hängen und mich in Melbourne und Umgebung umgucken. Während des Lehrgangs kann man aus irgendwelchen Gründen nicht auf der Matte übernachten, so dass sich alle zusätzlich zu den Flugkosten auch noch ein Hotel nehmen müssen.

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Freitag, 29. August 2008
Ich habe mir einen Koreaner gekauft
Inzwischen gibt es ein paar Neuigkeiten hier unten: Ich habe nun einen Job gefunden!! Juhuu. Damit ist die finanzielle Seite nun erst mal abgesichert. Und zwar bin ich erfreulicherweise wieder bei DHL gelandet. Das Büro liegt ziemlich außerhalb von Perth, weshalb ich mir ein Auto kaufen musste, um zur Arbeit fahren zu können. Das war eine Schnellaktion: spontanes Vorstellungsgespräch am Dienstag, Autokauf am Donnerstag.

Hier ist also mein Schätzchen. Es hat schon 220.000km auf dem Buckel aber fährt einwandfrei…und war billig.
Es ist ein Hyundai Excel, Baujahr 1996. (Hyundai sprechen die Australier "Heiundei" aus, zuerst wusste ich gar nicht was die wollten, als ich das zum ersten Mal gehört habe *lach*)



Mein erstes eigenes Auto!!


Zwar müssen jetzt noch ein paar Kleinigkeiten gemacht werden, aber das ist schon OK.
Die Autos fahren ja hier auf der linken Straßenseite, weshalb ich natürlich rechts sitze und mit der linken Hand schalten muss. Aber das geht inzwischen auch ganz gut. Man muss sich nur ein bisschen daran gewöhnen.
Am Montag geht die Arbeit bei DHL am Empfang los und ich bin mal gespannt wie das läuft. Aber großzügige 2 Wochen Einarbeitungszeit sollten ausreichen, damit ich das hinbekomme.

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Mittwoch, 27. August 2008
Strandfotos und verlorene Eier
Hier nun endlich ein paar Strandfotos. Diese Bilder sind in Rockingham entstanden. Das ist eine Stadt südlich von Perth. (45 Minuten Fahrt mit dem Auto)






Ansonsten habe ich eine neue Version Frühstücksei kennengelernt. „Verlorene Eier“ sagt das Wörterbuch zu "poached egg". Gehört hatte ich das ja schon mal, aber noch nie gegessen. Wirklich prima. Man lässt einfach Wasser mit etwas Essig drin kochen und haut dann die Eier einfach so rein. 2 Minuten kochen lassen und mit nem Schaumlöffel wieder rausholen. Ab aufs Brot, yummi

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Freitag, 22. August 2008
lustige rote Klobürstchen
Im Moment ist Zitronenzeit. Und jeder der hier was auf sich hält, hat seinen eigenen Zitronenbaum im Garten.




Dann habe ich diesen Baum entdeckt am Straßenrand entdeckt.


Findet ihr nicht, dass die Blüten aussehen wie lustige, kleine, rote Klobürstchen?!


Gestern war ich am Monger Lake. Das ist ein See im Norden von Perth.




Da habe ich ein Schwanenpaar mit Babyschwan gesehen. Die schwarzen Schwäne sind übrigens das Wahrzeichen von Perth.


Ich finde das schon wirklich schön, wenn man riesengroße Palmen am Straßenrand stehen hat, we normale Bäume.


Ansonsten bin ich weiterhin auf Job- und Wohnungssuche. Das gestaltet sich teilweise etwas kompliziert, weil ich ja kein Auto habe. Ich werde mir wohl eins kaufen müssen, denn ohne Auto ist es einfach total schwer hier klar zu kommen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar ganz gut, aber je nachdem wo man hin will ist das ein Akt ohne Ende. Ohne Auto bin ich nicht nur in der Wohnungsauswahl total eingeschränkt (denn alles was nicht in Laufentfernung zu Bus oder Supermarkt liegt kommt nicht in Frage), sondern natürlich auch bei den Jobs. Mal abgesehen davon, dass es quasi unmöglich ist die Dojos zu erreichen, um zum Training zu gehen. Selbst mit dem Auto ist man zu den verstreuten Dojos bzw. Turnhallen durchschnittlich 20-25 Minuten unterwegs. Die meisten sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gar nicht zu erreichen und wenn ich Arbeit gefunden habe, habe ich sicher weder Zeit noch Nerven 1,5 Stunden mit dem Bus kreuz und quer durch die Stadt zu gurken… tja mal sehen. Bin ja gerade mal 1 Woche hier, wer weiß was sich noch ergibt.

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Sonntag, 17. August 2008
Ankunft in Perth
Nun bin ich also in Perth angekommen.



Wetter: wie erhofft 1a! :-) Seit ich angekommen bin ist es jeden Tag so zwischen 20 und 28 Grad, Sonne, Sonne, Sonne! Dieser Winter ist besser als jeder Sommer, den ich bisher in Deutschland erlebt habe! Mal sehen, was ich im Sommer sage, wenn es auch schon mal über 30 Grad wird. Zumindest ist es dann hier nicht so schwül wie in Tokyo, deshalb hoffe ich, dass es dadurch erträglicher ist.
In den ersten Tagen habe ich einige Formalitäten erledigt (Visumsaufkleber für den Pass, Tax File Number beantragt, Handy organisiert und im Moment bin ich auf Wohnungssuche).
Das mit den Wohnungen ist wirklich nicht so einfach. Die Mieten sind echt teuer und die Zimmer so naja… Ein WG Zimmer bekommt man hier kaum unter 400€/Monat. Es ist sowieso alles ziemlich teuer. Shampoo z.B. kostet ca. 5€ (aber die Flaschen sind auch etwas größer) und die Auswahl an Produkten in diesem Bereich sind leider auch nicht so gut. Ich liebe meine Produkte und werde den DM und die entsprechenden Preise entweder bald vermissen oder hier eine Alternative finden.
Die Autos fahren links und Perth ist echt ein Kaff. Ein schönes Kaff. Es gibt zwar ca. 1,4 Mio. Einwohner, aber die Innenstadt besteht im Wesentlichen nur aus zwei relativ kurzen Einkaufsstraßen. Mich erinnert das so von der Größe ein bisschen an Bonn, bloß dass es eben deutlich mehr Wohnviertel gibt. ... Naja, und Wolkenkratzer gibt es in Bonn ja auch nicht so wirklich ...

Perth Skyline vom Kings Park.




Das ist ein Boab-Baum, eine australische Baumart, die besonders gut mit dem trockenen Klima hier klar kommt. Dieser Baum speichert Wasser in seinem Stamm.


Das ist dann ein alter Boab… Die Größenverhältnisse kann man vielleicht an dem Auto ganz gut erkennen.


Kangaroo Paw ist die australische Nationalblume. Die Blütenblätter sehen aus wie kleine Kangaroo-Pfötchen.


Ich habe schon einige Sorten Bier ausprobiert und ich finde das entgegen den schlimmen Gerüchten die ich gehört habe wirklich lecker. Günstig ist Bier trinken allerdings nur, wenn man das zu Hause macht. Oder wenn man einen Träger mit ins Restaurant nimmt, das ist nämlich durchaus üblich, wie ich gestern herausgefunden habe. Man stellt den six-pack einfach auf den Tisch und die Bedienung bringt einem sogar noch einen Flaschenöffner dazu! Im Pub kostet ein Glas Bier (ca. 350ml) so um die 4,50€.


Aikido war bisher ganz OK. Ich hatte mit dem schlimmsten gerechnet, aber es ist ganz in Ordnung. Die Leute sind echt nett und die Techniken nicht sooo anders, von dem was wir so kennen.
Sugano Sensei ist hier verantwortlich, aber er lebt nicht mehr in Australien. Er kommt wohl zum Sommer- und Winterlehrgang hierher. Der Altersschnitt ist etwas jünger, als in Deutschland.
Während des Trainings sind die Leute hier sehr ernsthaft. Da wird weder auf der Matte gequatscht (was ja auch eine schlechte Angewohnheit von mir ist), noch gelacht. Beim Angreifen ziehen die Männer ihre Mundwinkel so weit runter wie es geht. Das haben sie sich wohl von den Japanern abgeguckt, vermute ich *lach*. Für mich wirkt das einfach nur albern, aber jedem das Seine. Die sind sowieso hier auf der Matte total Japanophil. So quasi jeder von denen war schon mal in Japan und irgendwie kann auch jeder dritte zumindest ein bisschen Japanisch. Einzig nervig finde ich bisher die Vergötterung der Lehrer. Vielleicht machte das bisher nur so den Eindruck, weil zwei hohe australische Aikidoka hier einen Lehrgang gegeben haben… ich weiß es nicht. Oder die sind einfach nur absolut begeistert und finden alles toll.
Ein festes Dojo gibt es hier leider aus Kostengründen auch nicht. Mir wurde gesagt, dass sich die Grundstückspreise und Mieten in den letzten drei Jahren verdoppelt haben.

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