Sonntag, 17. August 2008
Ankunft in Perth
Nun bin ich also in Perth angekommen.



Wetter: wie erhofft 1a! :-) Seit ich angekommen bin ist es jeden Tag so zwischen 20 und 28 Grad, Sonne, Sonne, Sonne! Dieser Winter ist besser als jeder Sommer, den ich bisher in Deutschland erlebt habe! Mal sehen, was ich im Sommer sage, wenn es auch schon mal über 30 Grad wird. Zumindest ist es dann hier nicht so schwül wie in Tokyo, deshalb hoffe ich, dass es dadurch erträglicher ist.
In den ersten Tagen habe ich einige Formalitäten erledigt (Visumsaufkleber für den Pass, Tax File Number beantragt, Handy organisiert und im Moment bin ich auf Wohnungssuche).
Das mit den Wohnungen ist wirklich nicht so einfach. Die Mieten sind echt teuer und die Zimmer so naja… Ein WG Zimmer bekommt man hier kaum unter 400€/Monat. Es ist sowieso alles ziemlich teuer. Shampoo z.B. kostet ca. 5€ (aber die Flaschen sind auch etwas größer) und die Auswahl an Produkten in diesem Bereich sind leider auch nicht so gut. Ich liebe meine Produkte und werde den DM und die entsprechenden Preise entweder bald vermissen oder hier eine Alternative finden.
Die Autos fahren links und Perth ist echt ein Kaff. Ein schönes Kaff. Es gibt zwar ca. 1,4 Mio. Einwohner, aber die Innenstadt besteht im Wesentlichen nur aus zwei relativ kurzen Einkaufsstraßen. Mich erinnert das so von der Größe ein bisschen an Bonn, bloß dass es eben deutlich mehr Wohnviertel gibt. ... Naja, und Wolkenkratzer gibt es in Bonn ja auch nicht so wirklich ...

Perth Skyline vom Kings Park.




Das ist ein Boab-Baum, eine australische Baumart, die besonders gut mit dem trockenen Klima hier klar kommt. Dieser Baum speichert Wasser in seinem Stamm.


Das ist dann ein alter Boab… Die Größenverhältnisse kann man vielleicht an dem Auto ganz gut erkennen.


Kangaroo Paw ist die australische Nationalblume. Die Blütenblätter sehen aus wie kleine Kangaroo-Pfötchen.


Ich habe schon einige Sorten Bier ausprobiert und ich finde das entgegen den schlimmen Gerüchten die ich gehört habe wirklich lecker. Günstig ist Bier trinken allerdings nur, wenn man das zu Hause macht. Oder wenn man einen Träger mit ins Restaurant nimmt, das ist nämlich durchaus üblich, wie ich gestern herausgefunden habe. Man stellt den six-pack einfach auf den Tisch und die Bedienung bringt einem sogar noch einen Flaschenöffner dazu! Im Pub kostet ein Glas Bier (ca. 350ml) so um die 4,50€.


Aikido war bisher ganz OK. Ich hatte mit dem schlimmsten gerechnet, aber es ist ganz in Ordnung. Die Leute sind echt nett und die Techniken nicht sooo anders, von dem was wir so kennen.
Sugano Sensei ist hier verantwortlich, aber er lebt nicht mehr in Australien. Er kommt wohl zum Sommer- und Winterlehrgang hierher. Der Altersschnitt ist etwas jünger, als in Deutschland.
Während des Trainings sind die Leute hier sehr ernsthaft. Da wird weder auf der Matte gequatscht (was ja auch eine schlechte Angewohnheit von mir ist), noch gelacht. Beim Angreifen ziehen die Männer ihre Mundwinkel so weit runter wie es geht. Das haben sie sich wohl von den Japanern abgeguckt, vermute ich *lach*. Für mich wirkt das einfach nur albern, aber jedem das Seine. Die sind sowieso hier auf der Matte total Japanophil. So quasi jeder von denen war schon mal in Japan und irgendwie kann auch jeder dritte zumindest ein bisschen Japanisch. Einzig nervig finde ich bisher die Vergötterung der Lehrer. Vielleicht machte das bisher nur so den Eindruck, weil zwei hohe australische Aikidoka hier einen Lehrgang gegeben haben… ich weiß es nicht. Oder die sind einfach nur absolut begeistert und finden alles toll.
Ein festes Dojo gibt es hier leider aus Kostengründen auch nicht. Mir wurde gesagt, dass sich die Grundstückspreise und Mieten in den letzten drei Jahren verdoppelt haben.

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